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mensa domini
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Marina Steinacker & Susanne Katharina Willand

mensa domini (Tisch des Herrn) - Schaltzentrale der Welt
Installation / Collage

2017
Material:  Sperrholzplatten, Farbdrucke, Lack
Foto: Jens Weyers

„mensa domini“ simuliert mit Kulissenelementen einen Altarraum. Zu sehen ist ein in die Jahre gekommener, technischer Leitstand, der durch sein Arrangement an einen Altartisch mit Retabel erinnert. Weitere Kulissen ergänzen das scheinbar kirchliche Interieur.
Die in diesem Ensemble eingelassenen Collagen zitieren Stilmittel des formalen Aufbaus mittelalterlicher Altarbilder, z.B. kunstreiche Draperien, den Blick auf Landschaften oder architektonische Strukturen. Doch hier fehlen die üblicherweise zentralen Heiligenfiguren.

Die Bühne ist leer. Hat der bzw. das Heilige seinen Platz verlassen?

sub rosa
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Marina Steinacker & Susanne Katharina Willand

sub rosa

Installation / Objekt
2011
Material: Kleiderschrank (Umbauten: Sitzbank, Knieschemel, Armstützen, Sichtfenster), Vorhang, Kissen, Lampen, Kleiderbügel
Foto: Jan Meier

„sub rosa“ (lat. unter der Rose = Sinnbild der Verschwiegenheit; dem Priester wurden die Beichtgeheimnisse „sub rosa“, also streng vertraulich mitgeteilt)
Frei im Raum steht ein Kleiderschrank. Die Schrankinnenräume sind umgebaut: in die mittlere Trennwand ist ein Sprechfenster ein-gelassen, die einstigen Regalbretter sind zu Sitzbank, Kniebank und Armlehnen umfunktioniert. In beiden Raumhälften ist ein Vorhang und eine Lampe installiert. Aussen ein normaler Kleiderschrank, entspricht das Innere so dem typischen Interieur eines katholischen Beichtstuhls. Beim Betreten kann der Ausstellungsbesucher den Platz des Beichtenden, als auch den des Beichtvaters einnehmen. Die Arbeit entstand anlässlich der Ausstellung „T[raum]a - Die Phobie als Muse“ (Kunstfrühling 2011).

Replika
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Marina Steinacker & Susanne Katharina Willand

Replika
Photographien (# 01 - # 03)
Performance, Objekt, Installation
2010
Material: Fichtenäste, Seil / Schaumstoff, Farbdrucke, Stiel / Spanplatte

„Kein Zweifel, diese ewige Schwätzerin [die Natur] hat die gutmütige Bewunderung der Künstler

nun abgenutzt, und der Augenblick ist gekommen, da man sie, wo irgend möglich, durch

Künstlichkeit ersetzen muß.“
Joris-Karl Huysmans, Gegen den Strich, München 1995, S. 33.

field trip
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Marina Steinacker & Susanne Katharina Willand

field trip
Installation im Außenraum
2010 Danzig
Material: Photodruck, laminiert
Größe: 15cm x 35cm

In Kaletnicza Gasse in Danzig befindet sich an einer Häuserwand eine kleine Apsis. Ursprünglich zur Präsentation einer Heiligenfigur gedacht, steht diese jedoch heute leer. Wir installierten dort das Bild einer Tür. Sie ist geschlossen. Anhand der einfachen Bildsetzung erhält der Ort eine Geschichte -  es scheint, die vormals anwesende Person (Figur) ist durch die Tür entschwunden. Das vorher Unsichtbare wird sichtbar.

twice told tale
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Marina Steinacker & Susanne Katharina Willand

twice told tale
Skulptur
2010
Material: Schaumpappe, Farbe, Sockel, Glashaube
Größe: H 140cm x B 96cm x T 40cm

In einem Schaukasten sind zwei beinahe identische Häuser. Ihre Materialität erinnert an Architekturmodelle; die schlichte Form entspricht der Idee „Haus“. Statt - wie normalerweise üblich - stehend, sind sie liegend präsentiert. Dabei sind die Spitzen ihrer Hausdächer einander zugewandt. Die Art der Positionierung ergibt eine neue, eigentümliche Figur.

du ciel
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Marina Steinacker & Susanne Katharina Willand

du ciel
Installation
2009 / Ausstellung „Le Ciel“ / GaDeWe Bremen
Material: Teppiche, zugeschnitten
Größe: ca. 250cm x 610cm

“Bei der Installation “du ciel” wirken Steinacker/Willand der alltäglichen Erfahrung eines an die Erde gebundenen Blickes - von unten nach oben - entgegen und machen sich im wörtlichen Sinne ein Bild vom Himmel.” (Gamdi Archundia Lenz)
Die Arbeit ist zusammengesetzt aus zahlreichen zugeschnittenen Teppichstücken und ist dem Boden eines Raumes der GaDeWe angepasst. Die so entstandene Fläche ist die Nachbildung einer Felderformation aus Norddeutschland. Der gewählte Bildausschnitt entstammt einer bei Google-Earth gefundenen Aufnahme, die vermessen und durchnummeriert auf der Einladungskarte zu „Le Ciel“ zu sehen ist.

axis mundi
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Marina Steinacker & Susanne Katharina Willand
axis mundi
Ready-made
2009 / Ausstellung „Le Ciel“ / GaDeWe Bremen
Material: Globushalterung, Glühbirne, Matraze

“Während sich “Beam me up 1 - 4...” als falsches Versprechen herausstellt, ist das Ready-made “axis mundi” wortwörtlich zu nehmen: In den Räumen der Galerie des Westens behaupten die Künstlerinnen den Mittelpunkt der Erde in Gestalt einer 25 Watt Glühbirne lokalisiert zu haben.” (Gamdi Archundia Lenz)

53°9’28.17“N / 9°25’27.27“E
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Marina Steinacker & Susanne Katharina Willand
53°9’28.17“N / 9°25’27.27“E
Installation im Außenraum / Photografie
2009 / Ausstellung „Le Ciel“ / GaDeWe Bremen
Material: Styrpor, Besenstiel, Gips, Lack
Größe: 76cm x 210cm

Die Photografie „53°9’28.17“N / 9°25’27.27“E“ zeigt eine mannshohe Pinnadel in einem norddeutschen Feld. Das überdimensionierte Objekt ist der Werkzeugpalette des GPS-Satelliten Programms Google Earth entlehnt und kennzeichnet im realen Raum die Stelle, die die Künstlerinnen in der Arbeit „du ciel“ zuvor nur virtuell bereist hatten. Wie der Anwender im Programm erfährt der Ausstellungs-besucher auf diese Weise die genaue Koordinaten der Aufnahme.

Beam me up
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Marina Steinacker & Susanne Katharina Willand
Beam me up 1 - 4 / Architektonische Archetypen als Zugang zum Transzendenten
Installation, 4teilig
2009 / Ausstellung „Le Ciel“ / GaDeWe Bremen
Material: Photodrucke, Pappwabenplatte, Klebeband

In der 4teiligen Installation „Beam me up 1 - 4 / Architektonische Archetypen als Zugang zum Transzendenten“ greifen Steinacker/Willand zu mythologischen Stoffen. Die Exponate zeigen die vier Archetypen des Bauwesens: Stufe, Pfahl, Kreis und Vierheit, hier dargestellt durch Treppe, Pfeiler, Fenster und Hubschrauberlandeplatz. Sie suggerieren die Verbindung und die Existenz eines Anderen; entpuppen sich jedoch als zweidimensionale Attrappen, die den Übergang in dasselbe verwehren.

Hz
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Marina Steinacker & Susanne Katharina Willand
Hz
Installation
2009 / Bremen / Gleishallen am Güterbahnhof

6. Bremer Kunstfrühling SPRING!
Material: Farbdrucke, Kartonagen, Kerzen
Größe: ca. 7m breit

Foto: Renée Meinig

„Hz“ ist eine ortsbezogene Arbeit. In den Gleishallen des Güterbahnhofs befinden sich hinter einem Stahlzaun die ehemaligen Hauptstromverteiler- und Sicherungskästen der heute stillgelegten Anlage. Dieses gesonderte Areal diente uns als Installationsfläche:
Die Arbeit ist nur außerhalb des Zauns einsehbar - der Ausstellungsbesucher ist durch ein Seil „ausgesperrt“. Innerhalb des Areals stehen etliche brennende Kerzen auf einer bereits vorhandenen Stahlkonstruktion. Die besondere Formation der gesamten Anlage diente uns im doppelten Wortsinn als Grund für ein Bilderensemble. Auf 15 Stromkästen haben wir Collagen aus Farbdrucken angebracht; die fünf einsehbaren Sicherungskästen sind ausgespart. Die Collagen entlehnen Stilmittel des formalen Aufbaus mittelalterlicher Altarbilder: z.B. den Blick in Räume oder aus dem Fenster in die weite Landschaft, sowie architektonische Elemente und Draperien. Wo jedoch in Altarbildern Figuren und Symbolik die zentrale Rolle spielen, sind unsere Bilder nahezu leer, wie verlassene Bühnenräume.

squat
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Patricia Lambertus, Marina Steinacker und Susanne Katharina Willand
squat
Installation
2009 Städt. Galerie im Buntentor, Bremen
Material: Gerüst, Farbdrucke, Fenster, Tapeten
Größe: Wand ca. 7,5m breit, 3m hoch

squat  [skwa:t] (s. hin)hocken, kauern, (Land, Haus) in Besitz nehmen (verwendet v.a. in Frankreich, England, Polen und Ungarn für Hausbesetzung); ~ter unrechtmäßiger Siedler
Die Arbeit „squat“ ist eine temporäre, raumbezogene Installation, die auf der bereits gemeinsam realisierten Arbeit „Hinterstübchen“ basiert (s. folgende Seiten). Für „squat“ haben wir wieder eine künstliche Felswand, diesmal durch die gesamte Länge des Korridors zwischen den beiden Ausstellungsräumen der Städtischen Galerie gezogen. Der heutige Durchgang verläuft an der ehemaligen Außenwand des Gebäudes und ist durch eine Fensterfront gut einsehbar. Geht der Betrachter entlang der Felswand, entdeckt er ein weit oben eingelassenes Fenster. Durch dieses ist ein kleiner Ausschnitt eines tapezierten Raumes zu sehen, dessen Ausmaß bzw. weiterer Verlauf sich nur erahnen läßt.
Bei dieser Arbeit interessiert uns die Verschränkung der Begriffe Innen/Außen - Kultur/Natur:  u.a. die Platzierung einer Felswand im Innenraum (ehemalige Außenwand), die Setzung eines Fensters in einem „Naturelement“, die Beleuchtung des Berginnenraums, sowie die dort verwendeten Tapeten mit floraler Motivik.  

Hinterstübchen
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Marina Steinacker und Susanne Katharina Willand
Patricia Lambertus
Hinterstübchen
Installation
2008 Hausbesuch 3, Künstlerhaus Bremen
Material: Gerüst, Farbdrucke, Fenster, Tapeten
Größe: Wand ca. 6,3m breit, 3m hoch

Die Arbeit „Hinterstübchen“ ist eine raumbezogene Installation, die zu den „Tagen der offenen Tür“ im Künstlerhaus Bremen zu sehen war. Hierfür haben wir eine künstliche Felswand durch die gesamte Länge eines Ateliers gezogen. Beim Öffnen der Tür steht der Betrachter vor einem unüberschaubaren Felsmassiv. An dessen Ende entdeckt er ein in den „Felsen“ eingelassenes, altes Holzfenster, daß den Blick in einen dahinterliegenden, beleuchteten Raum freigibt. Dieser ist collageartig mit unterschiedlichsten Tapeten gestaltet.

„Der Besucher geht in das Atelier und begegnet monumentaler Natur. Die Bergkulisse bedrängt den Betrachter, lässt kaum Platz für Bewegungen, keinen Abstand für den Panoramablick. Die deutlichen Risse in der Collage demonstrieren das Gestückelte, es wird erst gar nicht der Versuch unternommen, hier Illusion und Einheit zu erzeugen.
Das Fenster verkehrt innen und außen. Nicht der wie gewohnt reproduzierte Blick aus dem Fenster auf eine Bergkulisse findet sich hier, sondern die Verschränkung von Innen und Außen, der Blick aus dem Fenster wird selbst zum Thema der Betrachtung.
Patricia Lambertus hat sich mit Marina Steinacker und Susanne Katharina Willand zwei Künstlerinnen in ihr Atelier eingeladen, die ihrem eigenen Thema einen weiteren Raum hinzufügen. Während Patricia Lambertus sich mit Häusern, Straßen, Stadt, also im weitesten Sinne mit Architektur und Urbanität befasst, kreisen die Arbeiten der Kolleginnen um das Thema „Natur”. Allen dreien gemeinsam ist ein Verständnis von Architektur und Natur als einer brüchigen, illusionsbeladenen Konstruktion. Bei beiden Positionen, häusliche Lebenswelt hier, Naturraum dort, offenbaren sich das Erfundene und Gefundene, das Gemachte und Geplante. Hinter der Fiktion von Geschlossenheit, führt die fragmentierte Oberfläche zum thematischen Kern.“  Dr. Rainer Beßling

perfectio naturae I und II
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Marina Steinacker und Susanne Katharina Willand
perfectio naturae I
Installation
2008 Bremen
Material: Fichte, Baumständer, Hocker, Spot
Größe: Baumhöhe ca. 240cm
 

perfectio naturae II
Objekt
2008 Bremen
Material: Pappe, Styropor, Bühnenelemente, Spots
Größe: 200cm x 300cm, höhenverstellbar

Inmitten des Ausstellungsraumes steht eine Fichte. Daneben ein einfüßiger Hocker aus Holz. Das Ensemble ist die dreidimensionale Fassung eines norwegischen Straßenschildes: Ein Hinweis an den Besucher auf seinen zugewiesenen Platz in der Natur. Der Ort lädt zum Verweilen ein und bietet dem Besucher einen Ausblick auf die („gepimpten“) Berglandschaften seiner Umgebung.

Ein rechteckiges Objekt, zusammengesetzt aus unzähligen, aneinandergeschichteten und zurechtgeschnittenen Pappen, platziert in der Mitte des Raumes. Der Betrachter erfasst das dargestellte Bergpanorama von allen Seiten, sowie aus der Vogelperspektive.
Eine Nachahmung der Natur, die deren künstliche Gestaltung durch Menschenhand, sowie ihre kommerzielle Aneignung thematisiert.

Vermessung
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Marina Steinacker und Susanne Katharina Willand
Vermessung
Installation (Photos von Performances im öffentlichen Raum)
2007 Norwegen / 2008 Bremen
Material: Tisch, Lampe, Stuhl, Binokular, Petrischale, Pinzette,
50 Miniphotos (11,5 x 8,62 mm), Lupe

„In der Arbeit „Vermessung” richtet sich der Fokus auf die empirische und mikrostrukturell ausgerichtete Arbeitsweise des naturwissenschaftlichen Forschers: Auf einem Tisch steht ein Binokular mit  dessen Hilfe 50 verschiedene winzige Photoabzüge betrachtet werden können. Hier jedoch vollzieht sich eine Umkehrung: Auf fotografischen “Mikrochips”, die durch das Binokular einzusehen sind, werden die Wissenschaftler selbst zum Untersuchungsgegenstand und die Betrachter zu Forschern.”

Gamdi Archundia Lenz

Bergwanderung
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Marina Steinacker und Susanne Katharina Willand
Bergwanderung / Wandern mit den falschen Bergen
Diashow / Photoserie von Performances und Installationen im öffentlichen Raum
2007 Norwegen / Bremen
Material: Diaprojektor (Karussell / 80 Dias), Sockel

Die Arbeit “Bergwanderung” ist eine Diashow, in der “Reisebilder” der besonderen Art gezeigt werden: Mit „falschen” Bergen als Gepäck auf dem Rücken, durchstreifen wir die norwegische Landschaft, platzieren diese an ausgewählten Orten und lassen in der Verschmelzung beider Elemente neue Naturbilder entstehen. Die Bühne unserer „künstlichen” Natur ist die Natur selbst; durch Aufstellen der Bergattrappen bekommt die dahinterliegende Landschaft einen kulissenhaften Charakter.

Stationen
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Marina Steinacker und Susanne Katharina Willand
Stationen
Konzeptarbeit
2007 Norwegen
Material: 12 Postkarten, 12 Photos (hinter Plexiglas),
Doku-Mappe mit 12 Texten
Größe: je 10 x 15 cm

Unsere Route durch Norwegen haben wir anhand einer Sammlung norwegischer Postkarten mit Gebirgslandschaftsmotiven aus den 60er und 70er Jahren festgelegt, die wir auf dem Bremer Flohmarkt gekauft und für den, vor unserer Reise entstandenen Film „Ansichten“, verwendet hatten. Die Photoserie “Stationen” dokumentiert – im Gegensatz zur vorangegangenen virtuellen Reise im Film –  das „echte” Aufsuchen der Motive. Das Resultat des Unterfangens, jene Idylle bildgetreu wiederzufinden, ist die Erkenntnis, dass jede Ansicht immer nur Möglichkeit ist, abhängig von vielfältigen Faktoren und nicht zuletzt vom Standpunkt des Betrachters. Ansichtskarten sind nicht einfach Fotografien; auf ihnen wird Landschaft immer mehr oder weniger gelungen als „Idyll“, als „unberührtes Paradies“ inszeniert. Gerade das am natürlichsten Wirkende ist künstlich. Hinter den Kulissen sind Natur und Kultur keineswegs Gegensätze.

Ansichten
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Marina Steinacker und Susanne Katharina Willand
Ansichten
Video (3d Animation 3’12”), Postkartenedition aus Standbildern
Tonbearbeitung: Dirk Kusche
2007 Bremen

Die Videoarbeit “Ansichten” ist eine animierte Kamerafahrt über Postkarten mit Bergmotiven.
Durch Bearbeitung haben wir verschiedene Berglandschaften in- und hintereinander gesetzt, die es so nirgends zu sehen gibt, z.B. das Matterhorn in einem norwegischen Fjord. Erst im Laufe der Kamerafahrt bemerkt der Betrachter anhand der eigenartigen Kanten, daß er sich in einer Postkartenlandschaft befindet. Diese Scheinwelt der Bildseiten verändert sich nach und nach. Plötzlich tauchen zwischen den Bergen immer mehr weiße Gipfel auf - statt der Bildseiten sind nun die unbeschriebenen, weißen Rückseiten der Postkarten zu sehen, die ein neues Panorama entstehen lassen. Gleichzeitig verändert sich die Musik: einzelne Sequenzen werden umgekehrt abgespielt. Die Fahrt endet in einer Landschaft aus Papier.

 

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